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craft ist für den pöbel

BrewsLi

Im neuen Jahr (2024, Anm. d. Red.) haben wir vor, uns mehr mit der Münchner Graf-Bier-Kultur auseinanderzusetzen. Kürzlich waren wir außerdem in der Au. Was für ein Glück, dass dort, gleich ums Eck vom Kolumbusplatz, BrewsLi braut und das Bier auch gleich ausschenkt. So ist dies der erste Eindruck unseres langen Spaziergangs durch alle Münchner Bierbrau- und Trinkstätten.

Das BrewsLi ist ein kleiner Taproom – nicht der kleinste in München – und gleichzeitig Brauerei des gleichnamigen Biers. Angefangen mit dem Betrieb hat der Mensch hinter BrewsLi, Benjamin Saller, Anfang 2020 und damit mitten im Lockdown. Er braut auf einer 250-Liter-Anlage, wodurch die Biere häufig durchrotieren. „Das Leben ist zu schön, um immer dasselbe Bier zu brauen!“ prangt auf der Website von BrewsLi. BrewsLi-Biere gibt es in der Regel nur hier. Zu Ausnahmen kommen wir vielleicht noch später im Jahr. Gelegen ist das BrewsLi im Münchner Stadtteil Au direkt unter dem Nockherberg, wo alljährlich der berühmte Münchner Starkbieranstich stattfindet.

Beim Betreten des BrewsLi empfängt uns gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Die Wände sind mit Skateboards und Fotos dekoriert, mit etwas Glück trifft man gleich am Eingang den Braumeister und mit noch mehr Glück sind noch Plätze auf den Sofas frei. Sonst nimmt man an der Theke Platz oder ganz klassisch auf einem Stuhl am Tisch. Die Karte beinhaltet natürlich Biere, Essen und Spiele – letzteres trägt zum Wohnzimmer-Feeling bei.

Um einen umfassen Eindruck vom Oeuvre zu erhalten, haben wir einen Bierflight bestellt. Die gibt es in verschiedenen Größen, von fünf bis sieben Bieren. Weil wir auf das Rauchbier nicht gepannt waren, haben wir uns für sechs Sorten entschieden:

BierJuJa
Helles6049
Wei/Pa5940
O’le4959
Hay5559
Fruipa6162
Cherry Cherry Sour66

Beim Bierflight kam alles in 0.1l-Willibechern an. Wer sich für die vollwertige Variante entscheidet, bekommt unter Umständen spezielle Gläser. Zum Beispiel konnten wir am Nachbartisch beobachten, wie jemand das Cherry Cherry Sour aus einem bauchigen Glas trank. Wenn ihr euch fragt, warum wir das gesondert erwähnen: werft einen Blick auf unseren Bericht zu den HHBT 2023, da geht es auch um Gläser.

Die Biere sind alle solide, kommen aber nicht über die 70-Punkte-Marke. Das Helle war uns etwas zu malzig. Bei den hopfigeren Biersorten haben Geruch und Geschmack nicht ganz zusammengepasst – vielleicht ein Nebeneffekt der Gläser? Welche Stile sich hinter den Bieren verstecken, entnehmt ihr am besten der Karte:

Wie erwähnt gibt es auch Essen zum Bier. Da hatten wir uns für Treberbrot mit Obazdem und hausgemachtem Kimchi entschieden. Übrigens wird auch das Brot im Haus gebacken. Beides hat uns sehr gut geschmeckt.

Wenn ihr in der Gegend seid, besucht das BrewsLi auf jeden Fall! Es ist eine kleine, gemütliche, unprätentiöse Kneipe – mehr sympathisch als hip(ster). Wir werden ihm auf jeden Fall mindestens einen weiteren Besuch abstatten, denn wir sind sehr gespannt, wie sich Besuche unterscheiden, welche Biere es dann am Hahn gibt und ob wiedergebraute Biere anders schmecken als beim letzten Mal.

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