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craft ist für den pöbel

vergangene Bierproben

Bierproben an sich sind meistens viel besser als andere Proben. Unsere Historie der Bierproben beginnt wohl ungefähr mit den ersten selber gebrauten Bieren. Der Modus unserer Bierproben hat seinen Ursprung am Lehrstuhl Richter, Institut für theoretische Physik an der Universität Regensburg. Dort haben sie so gegen 2010 die Weinproben abgelöst. Alle Teilnehmer*innen brachten Bier, meist aus ihrer Heimatregion mit und gewonnen hat immer Tegernseer oder Schneider, aber natürlich waren da auch viele Kleinode dabei.

Am Ende der ersten Bierprobe in München

Auch heute ist das Kernelement, dass alle Mit-Probierer Biere mitbringen. Inzwischen versuchen wir, das mit Themen einzugrenzen, aber trotzdem gibt es immer alle möglichen Sorten. Das klingt für Experten sicher ganz fürchterlich, denn wie sollte man ein Weißbier, eine Berliner Weiße und ein doppelt trockengehopftes IPA miteinander vergleichen. Dieses Dilemma umgehen wir mit einem ganz simplen Trick: einer absolut subjektiven Punkteskala von 0 (ganz schlecht) bis 100 (sehr gut).

Bewertungen in Taiwan

Im Gegensatz zu irgendwelchen Verbänden, deren Judges eine Liste an Kriterien abarbeiten, um die Stilechte des Bieres zu bewerten und lediglich einen kleinen Spielraum für das tatsächliche Gefallen haben, halten wir es uns frei, wie wir die Punkte vergeben.

Das mach das gemeinsame Bewerten natürlich etwas sinnlos in einem herkömmlichen Sinne, aber wir sind immer wieder erstaunt über die bierige Nachbarschaft oder Feindseligkeit unter sonst ganz eng befreundeten Personen.

An 100 Punkte kann ich mich übrigens bisher nicht erinnern, aber einmal hatten wir ein Bier, das gleich mehrere Personen mit 0 bewertet hatten. Das Chicken Pale Ale einer Taiwaner Brauerei, die in meinen Augen oft etwas daneben gelangt hatte. Tatsächlich hatte das Bier ein Aroma, das vage an frittiertes Hühnchen erinnert hat. Laut Etikett war das zwar nicht drin, aber die Empfehlung zum gleichzeitigen Verzehr. Bei eben dieser Veranstaltung haben wir übrigens auch gelernt, dass Kuchen ganz hervorragend zu Bierproben passt (insbesondere Matcha-Biskuitrollen).

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